Veronika Kreutz: “Dieser Beruf begeistert mich”

„Du schaffst mal bei der Kirche.“ Das wussten meine Klassenkameraden schon in der Abi-Zeitung. Mir selbst war das zu diesem Zeitpunkt noch nicht so klar. Gut, ich habe begeistert Jugendarbeit in und für die Kirche gemacht und zugegebenermaßen viel Freizeit damit verbracht. Aber es hat noch eine ganze Weile gedauert bis ich mich entschieden hatte: Ja, doch, das könnte auch beruflich etwas für mich sein.

Überzeugt hat mich letztlich nicht nur, dass ich mein Hobby zum Beruf machen konnte, sondern auch die Vielfalt an Möglichkeiten. Als Theologin pastoral mit den Menschen das Leben der Kirche vor Ort gestalten, das wollte ich. Im Rahmen meiner Überlegungen habe ich gemerkt, dass diese Gestaltung vor Ort sehr unterschiedlich sein kann. Ob Jugendarbeit, Familienkreis, Schule, theologische Gesprächsabende oder Trauerfeiern – sowohl innerhalb einer Stelle als auch im Blick auf verschiedene Stellen ergibt sich eine Vielfalt an Möglichkeiten, die ich je nach meinen Interessen und Fähigkeiten gestalten kann. Dieser Beruf kann mit mir, meiner Lebenssituation und meinen Interessen wachsen und sich verändern. Das begeistert mich bis heute und hat sich über die Jahre auch schon bewiesen, wenn ich an meine bisherigen Stationen denke. Bis vor kurzem war ich in einer Seelsorgeeinheit für die Jugend zuständig, für die Firmvorbereitung, aber auch für Beerdigungen, Gottesdienste im Altenheim und den Familiengottesdienstkreis. Heute als Dekanatsreferentin sieht mein Berufsalltag ganz anders aus: Es geht viel um Vernetzung, Fortbildung von Haupt- und Ehrenamtlichen und um Begleitung und Unterstützung der Kolleg*innen vor Ort in ihren Aufgaben.

„Ich arbeite gern für die Botschaft der Liebe Gottes zu allen Menschen”

Weil ich mich aktiv auch in die Berufsgruppe einbringen wollte, bin ich seit sechs Jahren im Vorstand des Verbands der Pastoralreferent*innen in der Erzdiözese Freiburg. Die Vielfalt des Berufs und der Menschen, die ihn ausüben, lässt sich in der Vorstandsarbeit direkt erleben. Es freut mich riesig, dass aus einer kleinen Idee, die im Vorstand einmal geäußert wurde, etwas so Großes und Schönes wie die Kampagne das-macht-Sinn.jetzt herausgekommen ist. Echter und direkter lässt sich unser Beruf kaum darstellen. Ich bin beeindruckt von den Beiträgen der Kolleg*innen, von der Energie, die durch die Kampagne im Verband zu spüren ist und von den vielen Rückmeldungen, die wir erhalten.

Auch wenn es Kirche heute nicht immer leicht hat im gesellschaftlichen Diskurs; ich arbeite gerne und aus ganzem Herzen für die Botschaft der Liebe Gottes zu allen Menschen. Das haben meine Klassenkameraden damals wohl einfach schon vor mir erkannt.

Veronika Kreutz, Pastoralreferentin, Dekanatsreferentin im Dekanat Neustadt