Richard Link: „Das Leben gemeinsam mit Sinn füllen – das motiviert mich“

Wer von euch formuliert einen Vorschlag für ein ‚Mission Statement’“? so lautete die Frage der Agentur soulcial.media wenige Wochen vor dem Start unserer Kampagne „das-macht-sinn.jetzt“.

Einen kurzen Text also, der zum Ausdruck bringt, wofür wir als Pastoralreferent*innen unterwegs sind. Eine griffige und verständliche Aussage darüber, was uns motiviert und Freude macht. Ein Statement eben, aus dem hervorgeht, warum wir finden, dass unser Beruf „Sinn macht“. Das hat mich gereizt. Also habe ich einen ersten Entwurf verfasst, den wir dann diskutiert und überarbeitet haben. Seither steht er auf der Startseite unserer Kampagnen-Homepage „www.das-macht-sinn.jetzt“:

Ohne Sinn wärs nur ein Job

Wir haben unseren Sinn in Jesus Christus gefunden – was er sagt, was er tut. Das reicht aber nicht. Wir behalten unsere Hoffnung nicht für uns selbst, sondern wir begleiten alle, die auch nach Sinn suchen. Wir sprechen von Gott und feiern unseren Glauben. Wir stehen den Menschen in scheinbar sinnlosen Situationen bei. Wir helfen, weil wir glauben.

Das macht Sinn. Jetzt. Nicht nur für uns.

Unser „Mission Statement“ bringt viel von dem zum Ausdruck, was mich einmal bewegt hat, Pastoralreferent zu werden und warum ich diesen Beruf heute noch liebe: Mit anderen ins Gespräch zu kommen über das, was unserem Leben einen Sinn gibt. Darüber diskutieren, um Klarheit und Verständlichkeit ringen. Das, was sich dabei als relevant, tragfähig und zukunftsweisend zeigt, gemeinsam mit Leben füllen – alles Schritte, die mir nicht nur im beruflichen Alltag wichtig sind. Im Grunde sind das auch die Dinge, die mich motiviert haben, bei der Kampagne „das-macht-Sinn.jetzt“ unseres Berufsverbandes mitzuarbeiten.

Als einstiger „ewiger Student“ mit zwischenzeitlicher Sinnkrise hat mich besonders interessiert, was Kolleginnen und Kollegen bewegt (hat), Pastoralreferent*in zu werden, obwohl sie vorher schon einen anderen Beruf hatten, beziehungsweise ursprünglich mal etwas Anderes als Theologie und Pastoral im Sinn hatten.

„Jedes Gespräch war ein Glaubenszeugnis, das mich inspiriert hat“

Was ich dabei in meinen Video-Interviews mit dem Titel „#unterKollegen“ von Ulf Günnewig, Marco Greipel, Elisabeth Waibel und Christine Feld erfahren habe, war weit mehr als eine Reihe von Informationen zu ihren beruflichen Biographien. Jedes Gespräch war jeweils auf seine Weise ein persönliches Glaubenszeugnis, das mich inspiriert hat. Mir ist dabei (wieder einmal) deutlich geworden, wie oft sich in der Lebensgeschichte von Menschen Spuren Gottes und der Führung durch seinen Heiligen Geist finden.

Ich empfinde es als eine anspruchsvolle und schöne Aufgabe, als Pastoralreferent mein Leben und das Leben anderer als originäre Quelle von Theologie zu entdecken und mit diesem „Material“ ebenso zu arbeiten wie mit der Heiligen Schrift und der kirchlichen Tradition. Das begeistert mich nach 25 Berufsjahren immer noch, und ich glaube, dass das auch für junge Menschen heute eine berufliche Perspektive sein kann.

Richard Link, Pastoralreferent in der Seelsorgeeinheit Maria Magdalena in Mannheim